Während des Lockdown haben wir bemerkt, dass viele Mitglieder unserer Nährstoffkreislauf-Gemeinschaft in Pankow eine große Menge ihrer Küchenabfälle zu Hause sammelten! Irgendetwas hatte sich verändert. Wahrscheinlich kochten unsere Mitglieder zuhause mehr, und dadurch fiel auch mehr Küchenabfall als sonst an. Sie ernteten auch das diesjährige Terra Preta-Bodensubstrat und die bereitgestellte Erde war schnell weg. Wir hoffen, die Pflanzen gedeihen prächtig in der neuen Erde und die Mitglieder sind sehr zufrieden mit dem Wachstum ihrer Pflanzen. Salat mit eigenen, frisch gepflückten Kräuter wie Basilikum oder Koriander zu bereichern – mmmh, das klingt nach einem guten Mittagessen!
Was ist so toll daran, Teil einer Kompost-Gemeinschaft in der Nachbarschaft zu sein?
Hier teilen wir unsere Tipps, vielleicht fällt es Euch mit uns leichter, auch in Eurer Nachbarschaft eine Kompost-Gemeinschaft zu starten.
1. Es ist einfacher, etwas gemeinsam zu machen
Wir verbringen oft stundenlang mit Internet-Recherchen, wenn wir uns neue Gewohnheiten aneignen. Sich einer bestehenden Gemeinschaft anzuschließen und aus den Erfahrungen anderer zu lernen, geht oft schneller.
2. Man braucht weder Balkon noch Garten
Viele Menschen in der Stadt haben keinen oder nur einen kleinen Balkon. Allerdings lieben die meisten von uns, zu Hause Pflanzen zu haben. Wo könnte man einen Kompost aufstellen? Es wäre schön, einen Ort in der Nachbarschaft zu haben, wo wir jeden Frühling, wenn die Pflanzsaison beginnt, frischen, guten Humus bekommen können.
3. Auf den richtigen Ort kommt es an!
Wir lieben Kompostwürmer! Sie machen die meiste Arbeit und “produzieren” für uns den Humus. Dafür sollten wir ihnen auch eine gute Umgebung bereitstellen: nicht zu trocken und eine angemessene Menge Futter. Ohne Isolierung können sie im Winter auf dem Balkon erfrieren. Am besten ist ein größerer Haufen mit Bodenkontakt.
4. Ausgaben teilen
Wenn wir zusammenlegen und uns die Kosten teilen, ist es für jeden Einzelnen günstiger. Es ist ohnehin nicht teuer, aber einiges Zubehör wird doch benötigt.
5. Hände in die Erde stecken
Wünschen wir uns nicht alle etwas mehr Verbundenheit mit der Erde? Zugegeben, so ein Kompost ist vielleicht eine etwas profane Angelegenheit. Doch können wir ein bisschen teilhaben am Kreislauf der Nährstoffe. Küchenabfälle gehören nicht in den Müll und wir können auch noch eine Vielzahl von Insekten und Bodenlebewesen beobachten.
6. Eigene (Humus-)Ernte ist die Beste
Wer weiß, woher die Blumenerde im Baumarkt wirklich herkommt? Vielleicht ist ja doch Torf drin, und es werden deswegen womöglich Moore trockengelegt.
Unser Vorschlag:
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Die Kompost-Gruppe sollte sich in der Nachbarschaft befinden und leicht erreichbar sein.
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Wir finden, “Terra Preta” hat gegenüber dem üblichen Komposthaufen einige Vorteile
Wenn Du noch keine derartige Kompost-Gemeinschaft hast, wäre es vielleicht gut, eine zu starten, oder? Am 23. Juni erfahrt ihr dazu mehr in unserem Webinar im Rahmen des „Zero Waste Salon“. Stellt uns gerne Eure Fragen. Nutzt diese Gelegenheit und merkt Euch den
Termin:
Webinar: Nährstoffkreislauf in der Stadt?
Was ist der Nährstoffkreislauf im Eden-Garten in Pankow?
Wir haben im Frühjahr 2016 eine Terra Preta-gruppe in Berlin-Pankow gestartet in Kooperation mit einer Marktschwärmerei und dem EDEN Studio, die in einem sehr schönem Garten ein Studio betreiben für Musik, Tanz und vieles mehr.
Marktschwärmereien gibt es schon in mehreren deutschen Städten; es ist eine Online-Einkaufsplattform, wo tolle Lebensmittel von regionalen Anbietern bestellt werden können, die einmal die Woche an einem festen Ort in der Nachbarschaft direkt vom Erzeuger überreicht werden.
Im Jahr 2019 wurden mehr als 1200 Liter Küchenabfälle gesammelt und in mehrere hundert Liter fruchtbaren Humus umgewandelt.
Sammelbehälter für Zuhause
Unser Kompostplatz mit Sammel- und Fermentiertonnen
Eine volle Sammeltonne, mit Holzkohle bedeckt
Bei der "Humus-Ernte": der Humus wird gesiebt